06.04.2019 – 09.04.2019
Ein Wassertropfen fällt auf meine Wange, mein Blick streift auf dem Weg nach oben den gigantischen, wie eine freundliche (gibt es das überhaupt?) Voodoo Maske ausschauenden Baumstamm, den ich vor 34 Sekunden noch unglaubwürdig angefasst hatte. Denn nachdem Alberto, der ‚Hüter der Olivenbäume’, wie er sich selber ironisch nennt, uns mitteilte, der Baum sei über 2000 Jahre alt, musste ich seine Echtheit einfach selber überprüfen. 2000 Jahre??? Er hat Gaius Iulius Caesar live erlebt, und ÜBERLEBT? Dieser Baum? Und seine 50 bis 60 Millionen Olivenbaum Brüder, Schwestern, Kinder und Enkel in Apulien (die wahrscheinlich aber ‚nur’ Karl von Anjou kennen lerne durften). Die Natur ist uns wirklich überlegen, und zwar bei weitem.
Aber von Anfang. Entschuldigen Sie, wenn dieser Blogbeitrag zu 90 % nur von Essen handeln wird, aber ich habe immer noch diesen köstlich weichen, leichten Zitronen Geschmack des hervorragenden Olivenöls auf meiner Zunge (2000 Tonnen Oliven jährlich werden in Apulien zu diesem köstlichen Gold verarbeitet). In jeglichen Geschmacksrichtungen. Das werden Sie bei Ihrem Urlaub in Apulien aber sicherlich (hoffentlich) auch entdecken. So wie all die anderen Geschmacksexplosionen. Dieses Pilzrisotto, leicht bedeckt von einem sämig-tomatigen Ragout vom ‚Montbeliard Rind’ und gekrönt von karamellisierten Wallnüssen war wohl das beste, was ich je gegessen habe. Und glauben Sie mir, wenn ich mich bei einer Sache auskenne, dann bei der Thematik Essen (was meine kleinen wohlgeformten ‚Sixspeck’- Falten am Bauch Ihnen gerne bestätigen). Einer der Gründe warum ich Italien so unfassbar liebe.
Mein erster Halt in Apulien war der Himmel. Also ich meine damit das Hotel „Masseria Torre Coccaro“. Normalerweise fällt es mir nicht schwer, Dinge, Orte oder Plätze zu beschreiben, aber DAS ist etwas anderes. Selten macht mich etwas sprachlos, aber dieser Ort, diese Perfektion der Imperfektion, ist einfach wundervoll. Sie rührt einen fast zu Tränen. Man muss es selber erleben. An diesem Ort heiraten nicht umsonst wahrhaftige Superstars. Und nicht weil überall Gold und Mamor zu finden ist, sondern genau der Gegenteil der Fall ist. Laubengänge die einen wie Alice im Wunderland fühlen lassen, weil Sie einen immer wieder zu neuen, unerwarteten und noch verwunscheneren Plätzen führen. Und wenn Ich Ihnen jetzt sage, dass dort auch noch nur für Sie die Sterne vom Himmel geholt wurden lüge ich nicht. Dieses Rätsel müssen Sie nun aber selber lösen. Es ist auch nicht schwer, nur unfassbar schön.
Weiter ging es dann vom Himmel ins Paradies. Wieder einmal lüge ich Sie nicht an. Mit Paradies meine ich auch Paradies. Am Nachmittag zuvor fragte ich meinen Kellner im Masseria Torre Coccaro wie diese entzückende weiß-strahlende Stadt dort hinten am Meer heißen würde. Er schmunzelte, und sagte mir dann, dass dies das „Borgo Egnazia“ sei. In dem Moment sah ich wahrscheinlich aus wie ein kleines Kind, was gerade das erste Mal den vermeintlichen Osterhasen gesehen hat. Ich wusste ja, dass das Hotel „Borgo Egnazia“ nicht nur von seiner Erscheinung sondern auch von seiner Größe her gigantisch und wie ein eigenes Village sein sollte. Aber SO groß?? Nun war ich wirklich aufgeregt was mich erwartete, womit meine Traurigkeit beim Verlassen meines neuen Lieblingsplatzes „Masseria Torre Coccaro“ sich zum Glück durchaus einfacher gestaltet.
5 Minuten fuhr ich durch die hübsche von Olivenbäumen durch und durch gezierte Landschaft Apuliens, da erreichte ich ES auch schon. Zunächst eröffnete mir ein Blick auf ein gewaltiges Tor, bewacht von zwei Wärtern im Häuschen daneben. Mein Name wurde höchst formell an den Wächter weitergegeben und nach einer scheinbar wirklich ernsthaften Überprüfung meiner Person öffnete sich die Pforte zum Paradies. So oder so ähnlich muss das wohl auch später sein (wenn man brav war, aber davon gehe ich natürlich bei Ihnen aus).
Nach 300 Metern tauchte der Palast, also das Hotel, wie aus dem nichts auf – 3 Götter in weiß öffneten das Auto, begrüßten mich wie eine wahrhafte Prinzessin. Das die Bare zur standesgemäßen Beförderung meiner Person dort nicht bereit stand war auch alles.
Also ich dachte wirklich, ich hätte viel in meinem Leben gesehen, aber DAS? Das war ein eigener Kosmos. Schon wieder. Unfassbar. Gut das mein Herz trotz dem ganzen Risotto, Stracciatella di Bufala, Salametti Cacciatore, Orecchiette con le cime di rapa, pizza con cozze und und und noch gut funktioniert * klopf klopf klopf * Mir wurde die Tür geöffnet, und eine Fee (so nannte ich die Damen während meines Aufenthaltes welche überall in dem Hotel herumflogen um den Gästen die Wünschen von den Lippen abzulesen) begrüßte mich. Diese Begrüßung nahm ich allerdings nicht wirklich wahr, da wieder einmal mein Mund offen stand. Ich fragte mich ernsthaft, ob ich mich noch auf diesem Planeten befand oder doch mein Leben, entschuldigen sie diese salopp derbe Aussprache – frühzeitig beendet wurde. Falls zweites eingetroffen war, fand ich es gerade nicht schlimm.
Wieder einmal fehlen mir die Worte diesen Ort zu beschreiben. Wie kann etwas SO UNFASSBAR SCHÖN sein?! Also ich weiß ja nicht wie es Ihnen geht, aber ich bin ja ein wahnsinnig Duftorientierter Mensch. Und ich sage Ihnen, dort riecht es himmlisch, nach frisch gewaschener Satinbettwäsche, hinzukommend ein Hauch geriebene Orangenschale umhüllt von einer Priese Brombeere, die am wilden Meer aufgewachsen ist. Und dann dieses Ambiente. Es ist einfach alles so pur und rein und wunderschön. Kerzen säumen den Boden, weiße Stoffe fließen überall, aus der Natur bezogene Dekorationsmaterialien runden alles noch einmal perfekt ab, wie der Parmesan das Risotto. Fast zwei Stunden bin ich alleine nur durch das Hauptgebäude gelaufen, um alles zu erkunden und zu bestaunen, so atemberaubend und fesselnd ist dieses Hotel. Und ich sage Ihnen eines: Wenn Sie sich wirklich etwas gönne wollen, gehen Sie bitte in das Sterne Restaurant „Due Camini“. Oh mein Gott ist DAS ein Restaurant. Mal abgesehen vom fantastischen Essen ist das Ambiente einfach nur unvergesslich obwohl es auf so einem wahrlich simplen Konzept aufgebaut ist – so wie das ganze Borgo Egnazia.
Das Borgo Egnazia soll das frühere Leben wiederspiegeln, weswegen man überall Naturalien der Ernte und des ländlichen Anbaus finden wird. Ebenso soll der Ursprung und die Reinheit des Lebens gespürt werden, weshalb das komplett in weiß – und Erdtöne gehaltene Hotel auch überall die 4 Säulen des Lebens darstellt. Wenn man aus dem Hauptgebäude austritt, findet man wirklich eine eigene Stadt wieder. Sie können entweder in dem Hauptgebäude übernachten, oder, so wie wir, in einem der vielen Häuschen auf dem Areal. So etwas derart mit Herzlichkeit und Liebe eingerichtetes habe ich wirklich lange nicht mehr gesehen. Hier stimmt einfach alles, alles, alles. Genauso wie in den Schwesternhäusern, welche aber noch einmal einen eigenen Blogeintrag benötigen würden. Nur so viel: wer lieber etwas kleiner möchte, oder Golf spielen liebt, oder doch lieber ein paar mehr Zitronen um sich herum haben möchte: Die 4 kleinen Geschwister des Borgo Eganzias bieten ebenfalls für jeden Geschmack den Himmel auf Erden.
Es versteht sich von selber, dass man als Gast solch einen Platz nur ungern wieder verlässt, weswegen wir mit Oldtimern, so wie Mäuse mit Käse, aus unserem Palast gelockt wurden. Und was sollen wir sagen – OBWOHL wir durch den Regen fahren mussten, und auch unser zweites Ausflugsziel nach der Olivenplantage, die weiße Stadt Alberobello, im Regen erkundet haben, war dies einer der Tage, die man nicht vergessen wird. Und das machen nicht zuletzt die Menschen, welche eine solche Lebensfreude in sich tragen, dass man gar nicht anders kann, als sich damit anstecken zu lassen.
Allein unser Chauffeur, der uns durchnässte Urlauber zurück zum Hotel fuhr, da es für die Oldtimer zu stark regnete, wusste genau, wie er unsere Laune im nu wieder auf über 100 % brachte: Italienischer Charme, starker warmer Espresso Macchiato von seinem Freund Guiseppe im Örtchen nebenan und Musik: Auf einmal ging es los und wir konnte alle nicht anders als lauthals mitzusingen: „Voooooolare ohohoh, cantare, ohohoh, nel blue, dipintu di blu….“
Es versteht sich von selber, dass man als Gast solch einen Platz nur ungern wieder verlässt, weswegen wir mit Oldtimern, so wie Mäuse mit Käse, aus unserem Palast gelockt wurden. Und was sollen wir sagen – OBWOHL wir durch den Regen fahren mussten, und auch unser zweites Ausflugsziel nach der Olivenplantage, die weiße Stadt Alberobello, im Regen erkundet haben, war dies einer der Tage, die man nicht vergessen wird. Und das machen nicht zuletzt die Menschen, welche eine solche Lebensfreude in sich tragen, dass man gar nicht anders kann, als sich damit anstecken zu lassen.
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